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Niedrige Deckenhöhen – Eine „Engineered“ Küchenlüftungslösung, für zufriedene Nutzer

Der Bauherr kommt zu ihnen und sucht einen Ansprechpartner für TGA-(technische Gebäude Ausrüstung) Planung oder Küchenplanung. Sie werden befragt, ob es machbar ist seine Räumlichkeiten welche eher ungünstige Rahmendbedingen – geringen bauliche Deckenhöhen oder in Kellerbereiche sind – aufweisen, eine gewerbliche Küche mitsamt einer Küchenlüftung zu planen. 

Diese oder eine ähnliche Fragestellung ist ihnen bestimmt schon einmal in ihrer beruflichen Laufbahn untergekommen. Sie möchten den Bauherren dahingehend beraten ob es machbar ist eine Küche dort zu realisieren. Bei dieser Fragestellung sollten folgende Aspekte in Betracht gezogen werden:  

  1. Welche gültigen Normen und Richtlinien müssen in berücksichtigt werden?  
  2. Ist eine optimale Behaglichkeit des Personals am Arbeitsplatz realisierbar? 
  3. Ist eine Küchenbelüftung bei geringen Bauhöhen überhaupt machbar?

1. Welche gültigen Normen und Richtlinien müssen berücksichtigt werden? 
Sie machen eine erste Begehung vor Ort und stellen fest, dass die geplante Küche an einem Ort platziert werden soll, der weder viel Tageslichteintrag noch die erforderlich notwendigen Raumhöhen mit sich bringt. Diese Rahmenbedingungen sind daher genau zu bewerten!
Aus Planungssicht bedeutet dies, dass sie den Bauherrn auf die Regularien hinweisen müssen – welche gültigen Normen und Richtlinien sind in diesem Bereich zu beachten. Dies sind in der Küchenlüftung v.a. die VDI2052 und die DIN EN 16282.

Normen und Richtlinien in der gewerblichen Küchenlüftungstechnik

Hinsichtlich der Deckenhöhen wird v.a. auf die Arbeitsstättenrichtlinie ASR A1.2 verwiesen. Hierbei wird genau beschrieben, bei welchen Grundflächen, welche lichten Raumhöhen einzuhalten sind.  

ASR A1 lichte Höhe in Arbeitsbereichen, Abschnitt 6, Nr. 2 

Sollte es Abweichungen von etwaigen Normen geben, muss der Arbeitgeber eine Gefährdungsbeurteilung für seine Mitarbeiter erstellen, welche u.a. die Arbeitsumgebung – das Klima, die Beleuchtung, den Lärm, etc. – umfassen. Ferner werden noch weiteren Gefahrenquellen wie die mechanische Gefährdung, die elektrische Gefährdung, die Gefahrenstoffe, die biologischen Arbeitsstoffe, die Brand- und Explosionsgefährdung usw. beschrieben.

Wir als Experte für solch „knifflige“ Be- und Entlüftungskonzepte, werden Ihnen eine individuelle und projektspezifische technische Lösung entwickeln, sodass die notwendigen technischen Standards eingehalten werden! 
Dies erfordert einen großen Erfahrungsschatz im Bereich der Planung von Be- und Entlüftungskomponenten. Das Verständnis für Luftverteilung, Luftbilanzierung sowie die richtige Auswahl der jeweiligen Komponenten sind hier die Voraussetzung! All diese Aspekte sind so ausarbeiten und projektspezifisch zu planen  „engineered“ Lösung, dass einem optimalen Betrieb nichts im Wege steht. 

2. Behaglichkeit des Personals an ihrem Arbeitsplatz 
In Zeiten des Fachkräftemangels ist ein optimaler Arbeitsplatz, eines der entscheidenden Auswahlkriteriums des Küchenpersonals. Daher ist der Aspekt die Qualität des Arbeitsplatzes enorm wichtig.
Die Behaglichkeit in der Küche ist neben einer perfekten Ausleuchtung (Hier finden sie noch detailliertere Beschreibung), die richtige Platzierung und Projektierung der Zu- und Abluftkomponenten.
Wichtige Punkte bei der Behaglichkeit in der Küche sind neben einer perfekten Ausleuchtung die richtige Platzierung und Projektierung der Zu- und Abluft Elemente.
Die Beleuchtungsstärke ist normativ (DIN EN 12464) mit mind. 500 Lux anzusetzen, die Erfahrungen zeigen jedoch, dass es in unterschiedlichen Bereichen, unterschiedliche Anforderungen an die Beleuchtung. Daher ist die Halton-Empfehlung 750 Lux. Dies ist auch in der oben genannten Norm für Küchen so zu wählen, wenn mind. drei Faktoren, wie z.B. „die Sehaufgabe ist kritisch für den Arbeitsablauf, oder die Aufgabendetails sind ungewöhnlich klein oder kontrastarm oder der Bereich der Sehaufgabe verfügt über wenig Tageslicht“ zutreffen.
Sollte die Küche in einem Bereich gebaut werden, wo wenig Tageslicht eintrifft, wird es für den Mitarbeiter schwierig sein, dass er einen realen Bezug zur akt. Tageszeit herstellen kann à der circadiane Rhythmus („die innere Uhr“).  Folgeerscheinungen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen oder auch das „wellbeing“ am Arbeitsplatz ist stark gefährdet!
Durch einen technischen Kniff – der Tageslichtsteuerung – kann hierbei eine sehr gute Kompensation erzeugt werden. Hierbei werden die verbauten HCL (Human Centric Lights) Leuchtmittel, welche auch Dali gesteuert sind, so mittels einer Steuerung so programmiert, dass die Beleuchtung, den tatsächlichen Rhythmus der Sonne nachfährt. Für die Mitarbeiter in diesen Räumlichkeiten wird somit der Tagesverlauf der Sonne nachgebildet. 

Hinsichtlich der Luftverteilung in der Küche ist die richtige Projektierung der Zu- und Abluftkomponenten von großer Bedeutung. Wo müssen die jeweiligen Komponenten platziert werden, bei der Abluft ist dies recht klar und auch in den oben genannten Normen und Richtlinien zu finden, die Platzierung der Abluft ist jedoch der entscheidende Faktor um keine Zugerscheinungen zu bekommen, hier sind wir bereits in einem der letzten Artikel genau eingegangen – Schichtlüftung in gewerblich genutzten Küchen -. Bodennahe Quellluftauslässe sind hierfür ein perfektes technisches Element!

Bodenstehender Quellluftauslass

3. Ist eine Küchenbelüftung bei geringen Bauhöhen überhaupt machbar?  
Diese Fragestellung oder eine ähnliche kommt sehr häufig: Besteht die Möglichkeit, in Räumen mit niedrigen Bauhöhen eine funktionierende Küchenlüftung zu planen und zu bauen?
Die Herausforderungen sind zum Einen die oben genannten Anforderungen einzuhalten, und zum Anderen, gibt es technische Möglichkeiten, die notwendigen Bauteile der Küchenlüftungskomponenten so unterzubringen, dass diese auch zum Bauprojekt passen?
Im nachstehenden Systemschnitt sind Abluftkomponenten dargestellt, sodass die Planungsseite die Höhenkoten erkennt und mit dem Bauherren abstimmen kann. Diese Komponenten können individuell lufttechnisch angebunden werden, sodass die Abluftseite nicht unbedingt von oben angebunden werden muss. 
Schnitt einer Beispielküche

Die Verkleidung der Luftleitung, kann dann wie folgt ausgeführt werden.
Beispielküche mit niedrigen Deckenhöhen und verkleideten Abluftleitungen 

Der Großteil der Deckenfläche ist somit auf einem anderen Höhenniveau und kann dadurch in die Bewertung der etwaigen Betrachtungsweisen oder Gefährdungsbeurteilung in Betracht gezogen werden. 

Beispielküche mit niedrigen Deckenhöhen und verkleideten Abluftleitungen

Sollte Ihr Vorhaben eine ähnliche Ausgangslage mit sich bringen, dann werden wir Sie von unseren technischen Beratern dahingehend optimal unterstützt.

Quellen/ Glossar: 

  • Technische Regeln für Arbeitsstätten, Raumabmessungen und Bewegungsflächen, ASR A1.2, Ausgabe: September 2013  
  • Halton-Homepage 
  • Deutsche gesetzliche Unfallversicherung à https://www.dguv.de/ 
  • ASR = Arbeitsstättenrichtlinie